Erste Umsetzungsschritte des Masterplans: Sichtschneisen auf der Maininsel

Viele haben es schon bemerkt, bei manchen führte es zu Verwunderung: Auf der Maininsel hat sich als erster Umsetzungsschritt des neuen Schlossufers etwas getan. Im Februar 2021 wurden vom Gartenamt auf der Maininsel zwei Sichtschneisen freigelegt. Was steckt dahinter?


Die Sichtschneisen sind Teil des Masterplans von 2018, den das Büro Stefan Fromm Landschaftsarchitekten erarbeitet hat und der als bester Entwurf von drei konkurrierenden ausgewählt wurde. Sie sind nicht aus einem spontanen Entwurfsgedanken heraus entstanden, sondern Folge eines jahrelangen Abstimmungs- und Planungsprozesses, in dem die Bürgerschaft durch eine breit angelegte Beteiligung im Jahr 2013 eingebunden war.
Die Sichtschneisen sind u.a. aus diesem Beteiligungsprozess hervorgegangen und wurden jetzt, viele Jahre später, umgesetzt. Sie sollen zwar auch den Blick auf den Main in seiner Gesamtheit freigeben, vor allem aber den Blick vom Leiderer Ufer auf die Mainwiesen ermöglichen.


Bei allen Maßnahmen wurden der Natur- und Artenschutz beachtet und beispielsweise Habitatsbäume erhalten. An den verbleibenden Bäumen wurden zusätzliche Nistkästen aufgehängt.
Blick vom Volksfestplatz zum Schloss über die neue, große Sichtschneise ©Thomas Göttemann
Blick vom Volksfestplatz zum Schloss über die neue, große Sichtschneise
©Thomas Göttemann
Große Sichtschneise Kranichplatz Richtung Volksfestplatz ©Thomas Göttemann
Große Sichtschneise Kranichplatz Richtung Volksfestplatz
©Thomas Göttemann
Blick vom oberen Promenadenweg in Höhe Spielplatz, über die neue große Sichtachse main-abwärts ©Thomas Göttemann
Blick vom oberen Promenadenweg in Höhe Spielplatz, über die neue große Sichtachse main-abwärts
©Thomas Göttemann
Blick vom Volksfestplatz Richtung Schlossufer (in Höhe altes Forstamt) über eine neue, kleinere Sichtschneise ©Thomas Göttemann
Blick vom Volksfestplatz Richtung Schlossufer (in Höhe altes Forstamt) über eine neue, kleinere Sichtschneise
©Thomas Göttemann
Blick vom Volksfestplatz Richtung Schlossufer (Blickrichtung Stiftsberg über die obere, kleinere Sichtschneise) ©Thomas Göttemann
Blick vom Volksfestplatz Richtung Schlossufer (Blickrichtung Stiftsberg über die obere, kleinere Sichtschneise
©Thomas Göttemann

Sichtachsen und Zugang zum Schlossgarten

Spätestens seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist der Main gegenüber dem Schlossufer durch eine Landzunge, später durch eine Insel zweigeteilt. Im Laufe der Zeit wuchs die Insel mit Bäumen und Büschen zu, so dass die wahre Ausdehnung des Flusses heute nicht mehr erlebbar ist. Der Masterplan sieht vor, an drei Stellen die Insel von Bewuchs freizuhalten, um durch diese Sichtschneisen eine Blickbeziehung auf die Fahrrinne des Mains mit seinen dahingleitenden Frachtschiffen bis hin zum Volksfestplatz zu ermöglichen.
Der Schlossgarten erhält einen zusätzlichen Zugang. Der eher versteckt gelegene Eingang in der Nähe des Theoderichstors wird durch einen zweiten ergänzt – dann soll es auch eine Treppe zur kleinen Aussichtsplattform am Ende des Schlossparkgrabens geben, mit der die Verbindung von Park und Mainufer gestärkt wird. Der Weg durch die historischen Grünanlagen, beginnend in der Fasanerie, führend über die Großmutterwiese, durch Schöntal und offenes Schöntal, endet dann nicht mehr in einer Sackgasse im Schlosspark, sondern kann bis zum Main fortgesetzt werden.
2018_09_21_Aschaffenburg_Masterplan Mainufer_Lageplan
Sichtachsen bis zum anderen Mainufer
©Trölenberg + Vogt Landschaftsarchitekten /SchlossuferGbR
Geplanter Zugang am Rondell unterhalb des Frühstückspavillons ©Thomas Göttemann
Geplanter Zugang am Rondell unterhalb des Frühstückspavillons
©Thomas Göttemann